Obersülzen Dorfjubiläum: Feier schon im vergangenen Jahr

Auf den Beitrag „Dorfjubiläum: Obersülzen nicht im Lorscher Codex“ vom 3. Mai hat uns eine Stellungnahme des Ortsbürgermeisters Andreas Lehmann (SPD) erreicht. Demnach hätte man die 1250-Jahr-Feier sogar schon 2023 begehen können.

In unserem Artikel hatte der Bauhistoriker Robert Erb die Besichtigung des Klosters Lorsch als Auftaktveranstaltung für die Feierlichkeiten zum Jubiläum von Obersülzen kritisch hinterfragt. Dabei bezieht er sich auf die Ortschronik. Die Siedlung Sulcia, die den Keim für die heutige Gemeinde Obersülzen darstellte, ist demnach am 6. Januar 774 im elsässischen Weißenburg erstmals genannt worden. In Lorsch taucht diese erst am 3. März 782 als Salsen auf.

Bewusst, wo die Urkunde liegt

Bürgermeister Lehmann stellt nun klar: „Uns als Ortsgemeinde war bewusst, dass die in der Ortschronik genannte Ersterwähnungsurkunde von 774 nicht im Codex Lorsch gefunden werden kann, sondern dass diese sich im Codex Tradiziones Wisenburgensis befindet.“ Bei seinen Recherchen sei er auf die Information eines Historikers des Landesarchivs in Speyer gestoßen, wonach die erste Urkunde nur eine Abschrift des Originals ist, das auf den 31. Dezember 773 datiert. Insofern hätte man ganz korrekt schon 2023 feiern müssen. „Aus zeitlich-planerischen Gründen und weil der Silvestertag 773 doch sehr nah am Jahr 774 liegt, haben wir entschieden, das Jubiläum erst jetzt zu begehen“, so Lehmann.

Dass der Ausflug nun nicht zum Kloster Weißenburg ging, sei dem Umstand geschuldet, dass es dort nur noch die Stiftskirche der einstigen Abtei gebe. „Lorsch ist sowohl touristisch als auch historisch-wissenschaftlich der attraktivere Ort“, erläutert Lehmann und betont, dass er auf der Fahrt gen Hessen das Faksimile der damaligen Urkunde des Klosters Weißenburg gerahmt zur Ansicht für die Teilnehmer dabei hatte.

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