Bockenheim Maifest: Wie Urlaub in den (Wein-)Bergen

Rainer und Monika Becker (rechts) mit Freunden am Tisch.
Rainer und Monika Becker (rechts) mit Freunden am Tisch.

Wer am Sonntag zum Patenwingert in Bockenheim hinaufgewandert ist, konnte den Betrieb am SchorleXpress beobachten. Der Einladung des Kultur- und Verkehrsvereins zum Maifest gefolgt waren auch viele Paten der 418 Rebstöcke des Wingerts, der 2009 zu Ehren der 70. pfälzischen Weinkönigin Patricia angelegt wurde.

Eine Patenschaft übernommen haben 2021 auch Monika und Rainer Becker. Sie hätten für ein Jahr in Bockenheim gelebt und seien so herzlich aufgenommen worden, erzählt das nun im Westerwald lebende Paar. Gemeinsam mit Freunden sind sie zum Maifest angereist und genießen den herrlichen Ausblick in die Rheinebene. Die Offenheit der Menschen in der Pfalz sei etwas ganz Besonderes. Deshalb kehrten sie so gern in ihre alte Heimat zurück. Doch nicht nur zum Feiern und Genießen kommen sie. „Wir helfen gern bei Veranstaltungen des Vereins mit“, sagt Rainer Becker.

Sehr viele Paten seien zum Fest auf den Berg gekommen, resümiert der Vorsitzende Volker Griebel. Herbert Disch, der als Zweiter Vorsitzender und Rebenminister fungiert, freut sich ebenfalls über den großen Andrang . Rund 20 Helfer sind an diesem Tag im Einsatz. Als vor 15 Jahren der Weinberg mit der PiWi-Rebe, die seit 2018 den Namen Satin-Noir trägt, angelegt wurde, war die Nachfrage nach Patenschaften bereits riesig. „Alle Reben sind derzeit vergeben“, berichtet Griebel. Erst 2026 wäre eine Patenschaft, welche fünf Jahre dauert, wieder möglich. Auf der Warteliste stünden derzeit elf Interessenten.

300 Weinpakete verschickt

Rund 300 Postpakete hätten fleißige Helfer 2023 verschickt, die restlichen Pakete seien ausgetragen worden. Jeder Pate habe eine Flasche Wein vom Patriciawingert sowie eine weitere eines örtlichen Weinbauern erhalten. „Zur Wahl stehen jedes Jahr andere Winzer. Somit haben die Paten die Möglichkeit, das Spektrum der Bockenheimer Weine kennenzulernen“, sagt der Vorsitzende.

„Das ist wie Urlaub hier oben“, finden auch Einheimische, die den Nachmittag im Wingert verbringen. Die Weingräfin des Leiningerlandes Charlotte I. ist ebenfalls gekommen. Ob auch sie sich einen Weinberg zu Ehren ihrer Regentschaft in Battenberg wünscht? Sie lacht und sagt: „Darüber habe ich bis jetzt noch gar nicht nachgedacht. Das müsste man mal besprechen.“

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