Kandidaten im Porträt Schuldenmachen vermeiden: Steffen Burkhardts Pläne für Hettenleidelheim

Steffen Burkhardt möchte ins Bürgermeister-Dienstzimmer im Verwaltungsgebäude seines Heimatortes Hettenleidelheim einziehen.
Steffen Burkhardt möchte ins Bürgermeister-Dienstzimmer im Verwaltungsgebäude seines Heimatortes Hettenleidelheim einziehen.

Es gibt stets eine Lösung: Mit dieser Überzeugung möchte Steffen Burkhardt als einziger Bewerber Ortsbürgermeister von Hettenleidelheim werden und in die Fußstapfen von Steffen Blaga (CDU) treten, der das 3200-Seelen-Dorfes seit 2016 regiert. Der Sozialdemokrat zeigt sich voller Tatendrang. Welche Bedeutung sein Parteibuch für ihn hat.

Jammerei, Pessimismus und Resignation brächten einen nicht weiter, findet Burkhardt und stellt klar: „Jede Zeit hat ihre Herausforderungen, irgendwie geht immer etwas.“ Seine Devise laute: „Es ist machbar. Punkt. Man muss dranbleiben, die besseren Argumente vorbringen.“ Den nötigen Freiraum, um das verantwortungsvolle Mandat ausüben zu können, habe er. „Vor zehn, 15 Jahren hätte ich nicht kandidieren können“, stellt Burkhardt klar. Heute seien seine beiden Söhne aber erwachsen und er habe volle Rückendeckung von seiner Familie. Auch sei er in Altersteilzeit und werde darüber hinaus für ehrenamtliche Tätigkeiten von seinem Arbeitgeber freigestellt.

„Das Ganze ist zudem keine One-Man-Show“, betont er, dass die drei Beigeordneten essenziell seien. Die Aufgaben müssten gleichmäßig verteilt werden. Nicht zuletzt setze er auf eine konstruktive Zusammenarbeit in den Gremien, so Burkhardt, der in der jetzt ablaufenden Legislaturperiode kommunalpolitische Erfahrungen im Bauausschuss gewonnen und Ratssitzungen als Zuschauer verfolgt hat. Bislang habe er erlebt, dass die Diskussionen sachgerichtet verliefen und keine ideologischen Grabenkämpfe gewesen seien.

In achter Generation im Ort verwurzelt

Dennoch hält der Ur-Hettenleidelheimer, der im Ort in achter Generation tief verwurzelt ist, ein Parteibuch nicht für überflüssig. „Es ist ein nach außen sichtbares Statement zur Demokratie“, sagt der 57-Jährige, der über Jakob Dormann zur SPD kam, als Joachim Blum noch Bürgermeister war. Soziale Politik sei gegenwärtig, wo alles im Umbruch sei, wichtiger denn je, erklärt der Kaufmann in der Chemischen Industrie, der weltweit unterwegs ist.

In der Gewerkschaft IG BCE engagiert er sich als Vertrauensmann. Während seiner Jobs als Student des Maschinenbaus und der Betriebswirtschaftslehre habe er es unerträglich gefunden, dass Leiharbeiter, die genauso schuften müssen wie die Stammbeschäftigten, schlechter bezahlt werden, erzählt er.

Priorität eins: Sanierung der Infrastruktur

Für die Politik auf unterster Ebene seien vor allem ein gutes Netzwerk und ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft unerlässlich. Burkhardt möchte den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken, bei Großprojekten die Bürger direkt beteiligen und gemeinsam Ziele definieren. „Wir müssen kreativ sein und trotz geringer Gestaltungsmöglichkeiten Chancen sehen und ergreifen.“ Schuldenmachen sollte vermieden werden. Damit nicht alles an den fehlenden Finanzmitteln scheitert, müsse man neue Wege beschreiten, um Geld zu generieren.

Ganz oben auf der Agenda steht für ihn die Instandsetzung der Infrastruktur. „Auch möchte ich das Dorf grüner machen“, erläutert der gebürtige Kirchheimbolander seine Vorstellungen. Der Marktplatz sollte attraktiver werden. Das Bürgerbüro im Verwaltungsgebäude müsse heller und freundlicher, sprich einladender, sowie digitaler werden, sagt Burkhardt, der gern Oldtimer restauriert und Freude daran hat, die Früchte aus seinem Obstgarten zu verarbeiten.

Drei Bekenntnisse

1. Ich lebe gerne in Hettenleidelheim, weil … es für mich und meine Familie Heimat bedeutet.

2. Überhaupt nicht leiden kann ich … Mutlosigkeit und Pessimismus.

3. Ich will Bürgermeister werden, weil ... ich Verantwortung für Hettenleidelheim übernehmen möchte.

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