Fußball Enttäuschendes Ende der Siegesserie des SV Morlautern

War enttäuscht über den schwachen Auftritt sienes Teams: Morlauterns Trainer Daniel Graf.
War enttäuscht über den schwachen Auftritt sienes Teams: Morlauterns Trainer Daniel Graf.

„Das hatten wir ja schon lange nicht mehr.“ So kommentierte der Stadionsprecher des VfR Baumholder nach Ende der ersten Halbzeit das 2:0 der Heimmannschaft gegen den SV Morlautern.

Nicht nur er war erstaunt über die Führung des Abstiegskandidaten in dieser Oberligapartie gegen den klaren Favoriten, dem zwar noch der Anschlusstreffer gelang. Mehr aber nicht. Eine Niederlage, die dem SVM noch Bauchschmerzen bereiten könnte. Die mitgereisten Fans des SV Morlautern fühlten sich wie im falschen Film. Nicht ihre zuletzt von Sieg zu Sieg eilende Mannschaft bestimmte das Spielgeschehen, sondern der kaum noch Chancen in Sachen Klassenverbleib habende VfR Baumholder. Man hatte den Eindruck, als ob die Morlauterer der Kellermannschaft emotionale Aufbauhilfe leisten wollten. So pomadig und lustlos gingen sie in der ersten Hälfte zu Werke.

Das ermutigte die Angreifer des VfR, die immer häufiger im Morlauterer Strafraum auftauchten. Und dort auf unsichere Abwehrspieler trafen. So hatte Innenverteidiger Dennis Jander nicht gerade seinen besten Tag. In der 31. Minute wusste er sich keinen anderen Rat mehr, als den VfR-Stürmer Martin Kley im Strafraum festzuhalten. Zu Recht bestrafte der Schiedsrichter diesen plumpen Haltegriff mit einem Elfmeter.

Morlautern von der Rolle

Klare Sache für Niklas Alles. Der Kapitän brachte die Heimelf mit 1:0 in Führung. Danach waren die Morlauterer völlig von der Rolle. Von geordneter Verteidigung konnte keine Rede mehr sein. So verwunderte es nicht, dass das Heimteam in schneller Folge zu hochkarätigen Torchancen kam. Hätte Marvin Lind in der 33. Minute nicht das Kunststück fertiggebracht, aus kurzer Distanz übers Tor zu schießen, der SVM wäre da schon mit 0:2 in Rückstand geraten. Drei Minuten später bewahrte Bakary Sanyang sein Team vor dem zweiten Gegentreffer. Der Morlauterer Keeper blieb in einer Eins-gegen-eins-Situation Sieger gegen Niklas Schindler.

„Bakary“ sei der einzige im Team gewesen, der in der ersten Halbzeit auf „Oberliganiveau“ agiert habe, lobte später der Morlauterer Coach Daniel Graf seinen Schlussmann. Aber selbst der gute Sanyang war in der 38. Minute machtlos. Locker zog da Lind an Jander vorbei, passte im Sechzehner zu Schindler, der völlig unbedrängt zum 2:0 vollendete.

Standpauke des Trainers

War das tatsächlich der SVM, der mit fünf Siegen am Stück für Furore gesorgt hatte? Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel der Gäste besser. Die Standpauke des Trainers zeigte Wirkung. Doch richtig gut wurde das Spiel der Morlauterer nicht. Es zeigte sich einmal mehr, dass allein mit Willenskraft ein Spiel nicht umzubiegen ist. Spielwitz, schnelle Kombinationen und mutige Einzelaktionen gehören auch dazu. Davon war bei SVM nichts zu sehen. Bezeichnenderweise fiel der Anschlusstreffer durch einen Handelfmeter, den Felix Bürger sicher zum 1:2 verwandelte (70.). Dabei blieb’s. Obwohl – oder gerade weil – der SVM in der Schlussphase sechs Stürmer auf dem Platz hatte.

Natürlich war Daniel Graf enttäuscht über den schwachen Auftritt der Seinen. Mit einem Sieg hätte seine Truppe den Abstand auf die Abstiegszone vergrößern können. So aber bleibt er bei elf Punkten. Das ist eine Menge Holz. Bedeutet aber nicht, dass man die Saison schon austrudeln lassen könnte. Deshalb richtete Graf sogleich den Blick auf die nächste Partie. Die bestreitet seine Mannschaft schon am Mittwoch (15 Uhr) zu Hause gegen den SV Gonsenheim. „Das ist jetzt genau der richtige Gegner für uns“, sagte der Coach. „Da müssen wir aber einen anderen Charakter als gegen Baumholder zeigen“, fügte er noch hinzu. Die Morlauterer bekommen es da mit einer der Topmannschaften der Liga zu tun. Die Rheinhessen balgen sich mit dem FK Pirmasens um den zweiten Platz, dürfen sich also keinen Fehltritt erlauben.

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