Kaiserslautern 72-Stunden-Aktion: Jugendliche zeigen Einsatz

Ministranten der Pfarrei Heilig Geist fertigten Hochbeete für Schulhöfe und Insektenhotels für den Hauptfriedhof.
Ministranten der Pfarrei Heilig Geist fertigten Hochbeete für Schulhöfe und Insektenhotels für den Hauptfriedhof.

Sich für andere einsetzen und die Welt ein bisschen besser machen: Dafür engagierten sich Jugendliche bei der bundesweiten 72-Stunden-Aktion des BDKJ. Die endete am Sonntag in Kaiserslautern mit der Bereitstellung von Hochbeeten und Insektenhotels, einem Mittagessen zugunsten des örtlichen Tierheims und einem Straßenfest für Kinder im Quartier Slevogtstraße.

Ein wenig aufgeregt waren sie schon, als sie am Donnerstagabend bei der Auftaktveranstaltung in der katholischen Kirche in Otterbach ihre Arbeitsaufträge online entgegennahmen. Kaum hatten die Ministranten aus den Gemeinden Heilig Geist, St. Martin, St. Bartholomäus und eine Gruppe der Georgs-Pfadinder des Stammes Fridtjof Nansen ihre Order in Händen, entwickelten sie Strategien zur Umsetzung ihrer Aufgaben. Mit der „Get-it-Variante“ bekamen die Gruppen bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ eine Aufgabe gestellt, die sie vorher nicht kannten.

Gar nicht so einfach war es für Miriam, Dorothea, Fanny und Adriana vom Leitungsteam Heilig Geist, zusammen mit 16 Gruppenmitgliedern aus dem Stand die Vorgehensweise zur Fertigung von fünf Hochbeeten und zwei Insektenhotels zu planen. Die Hochbeete sollen auf Schulhöfen, die Insektenhotels auf dem Hauptfriedhof Verwendung finden. Zur Herstellung der Hochbeete nutzten die Jugendlichen die eingelagerten alten Holzbänke der Marienkirche.

Während sich ein Teil der Jugendlichen mit dem Bau der Insektenhotels beschäftigte, nach Holzbrettern und Füllmaterial Ausschau hielt, machte sich ein anderer Teil mit Hilfe eines Papas daran, die schweren Kirchenbänke auseinanderzunehmen und auf das Maß der Grundfläche von Europaletten zuzuschneiden. Schrauben mussten entfernt, die Handkreissäge am Laufen gehalten werden. Parallel wurden Noppenfolie und ein feinmaschiger Draht gegen Wühlmäuse geordert.

Die Hochbeete sind schnell fertig

Bereits im Vorfeld der Aktion hatten die Ministranten um Spenden und Lebensmittel gebeten. Spenden, zum Kauf von benötigten Materialien und Lebensmittel als Proviant für die Arbeitstage, an denen sie im Pfarrheim von St. Konrad ihrem Projektauftrag nachgingen. Nicht ohne Stolz verweist Dorothea auf eine Ladung Kompost, den Mitarbeiter des ZAK vom Wertstoffhof innerhalb einer Stunde angeliefert haben. „Eine zusätzliche Leistung, die nicht zu unserem Auftrag gehörte.“

Großes Glück hatten die Ministranten während der Regentage, ihre handwerklichen Arbeiten unter einem überdachten Teil des Pfarrheims im Freien auszuführen. Bereits am Samstag gegen Abend standen die Hochbeete parat, erhielten die Insektenhotels mit Spitzdach und den Maßen 100 mal 150 Zentimeter mit transparentem Bootslack einen letzten Außenanstrich. Die Burgschänke in Hohenecken unterstützte die Jugendlichen auf ihre Art. Sie lud die Ministranten am Samstagabend zu einem gemeinsamen Essen ein.

Für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln

Beim Projekt der Ministranten aus den Gemeinden St. Bartholomäus und St. Martin stand der bewusste Umgang mit Lebensmitteln im Mittelpunkt. Sie sollten über Lebensmittelverschwendung aufklären, eine Mahlzeit mit regionalen Zutaten zubereiten und diese gegen eine Spende für das Tierheim in Kaiserslautern anbieten. Angesichts der Regentage war es für die elf Jugendlichen und ihren Leiter Andreas Rüth nicht leicht, ihre Aufgabe öffentlichkeitswirksam durchzuführen. „Die Gartenschau als Veranstaltungsort musste mangels kurzfristiger Genehmigung entfallen“, erläutert Rüth enttäuscht.

So plante die Gruppe im Pfarrheim von St. Bartholomäus in Morlautern um. Schnell war entschieden: „Wir kochen für das Tierheim in Kaiserslautern.“ Die Jugendlichen verteilten auf dem Wochenmarkt Flyer und luden für Sonntag um die Mittagszeit zu einer Grumbeersupp mit süßen Waffeln in den Pfarrsaal von St. Martin ein. Gleichzeitig erbaten die Ministranten um die Obermessdiener Miriam, Pablo und Erik Händler auf dem Wochenmarkt um Zutaten für ihr Vorhaben. Nicht schlecht staunten die Jugendlichen, als sich am Sonntag um die Mittagszeit der Pfarrsaal füllte und die Leute für ihr Angebot Schlange standen. Während Mathilda und Lotta sich in der Küche um die Suppe kümmerten, Miriam das Waffeleisen bediente und Andreas Rüth sich an der Speisenausgabe nützlich machte, informierte Greta, worüber sich Tiere freuen und über die Not, die im Tierheim in Kaiserslautern herrscht. Informationen über eine sachgerechte Mülltrennung ergänzten das Angebot. „Unser Projekt will dazu beitragen, Auswirkungen von Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und die Zukunft nachhaltig zu gestalten“, erklärte Erik.

Die extra aufgebauten Zelte bleiben trocken

Kindern und Eltern im Quartier Slevogtstraße mit einem Stadtteilfest eine Freude bereiten – dafür legten sich die Georgs-Pfadfinder zusammen mit ihrem Leiter Matthias May ins Zeug. Bunt ging es zu, als sich der Spielplatz an der Käthe-Kollwitz-Straße am Sonntag um die Mittagszeit als kleines Spieleparadies präsentierte. Sackhüpfen, Dosenwerfen, eine Slackline und Bierpong luden zum Mitmachen ein.

Während Pfadfinder aller Altersstufen Kinder des Wohnviertels zum Mitmachen ermunterten, ihnen belegte Brötchen und Getränke anboten, nutzten Eltern die Zeit zum nachbarlichen Austausch. Die Zelte, die die Pfadfinder sicherheitshalber zum Schutz vor dem prognostizierten Regen aufgebaut hatten, blieben trocken. Dafür waren die Jugendlichen seit Freitag bei Regen in Geschäften unterwegs, um Sachspenden zur Ausrichtung des Stadtteilfestes zu sammeln. Gelegen kam den Pfadfindern, dass die Caritas ihnen zur Vorbereitung des Festes das Stadtteilbüro in der Slevogtstraße zur Verfügung gestellt hatte.

Die Ministranten der Gemeinden St. Martin und St. Bartholomäus bereiteten regionale Speisen zugunsten des Lauterer Tierheims zu.
Die Ministranten der Gemeinden St. Martin und St. Bartholomäus bereiteten regionale Speisen zugunsten des Lauterer Tierheims zu.
Georgs-Pfadinder des Stammes Fridtjof Nansen hatten Kinder zum Stadtteilfest im Quartier Nord-West eingeladen.
Georgs-Pfadinder des Stammes Fridtjof Nansen hatten Kinder zum Stadtteilfest im Quartier Nord-West eingeladen.
x