Speyer Abstiegskampf kann so schön sein

RÖMERBERG. Da soll noch mal einer sagen, Abstiegskampf mache keinen Spaß: TuS Mechtersheim geizte beim 4:0 (4:0)-Erfolg über Borussia Neunkirchen (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) nicht mit fußballerischen Mitteln und versetzte dem einstigen Regionalliga-Kandidaten eine schallende Ohrfeige.

Auf die Frage, welches Mittel die Mechtersheimer Fußballer vor der Partie zu sich genommen hatten, antwortete Marcel Milenkovic: „Selbstvertrauen“. Nach vier Partien ohne Niederlage, vielmehr mit zwei Auswärtssiegen, kam der Traditionsverein aus dem Saarland gerade Recht. Trainer Manfred Schmitt stimmte seine Männer mit der „längsten Sitzung“ auf das „wichtigste Spiel der Saison“ ein. Konstantin Stengel stand als Matchwinner des 1:0 von Wiesbach weiter unter Strom. Gegen den früheren Kicker von Bayern München in der Regionalliga, Nazif Hajdarovic, stach der TuS-Keeper zweimal glänzend. Dann bugsierte Rami Zein, der seinen Dienst auf ungewohnter Rechtsverteidigerposition leistete, die Kugel vollends aus der Gefahrenzone (5.). Der Grundstein für eine Gala zur rechten Zeit war gelegt. Denn fortan lieferten die in den vergangenen Wochen so viel Gescholtenen kaum noch Ansätze für Kritik. Mechtersheim spielte Fußball. Das warf die Frage auf, warum nicht häufiger? Defensivmann Milenkovic, aufgrund seines angeschlagenen Bewegungsapparats am Oberschenkel reichlich mit Kinesio-Tape beklebt, gab zumindest für die aktuelle Situation Einblick: „Die Mannschaft hat mit Blick auf die Tabelle verstanden. Ich bin noch nie abgestiegen, und das will ich mir auch ersparen. „Mit so einer Truppe darfst du nicht absteigen.“ Die Wahrheit auf dem Platz gegen Neunkirchen offenbarte bis zum Führungstreffer einen schönen langen Ball von Andreas Brill auf Lukas Olbrich. Der passte nach innen, wo Marvin Sprengling abzog (14.). Ebenso viel versprechend übten Zein und Kevin Sigl den Doppelpass, wobei der Verteidiger verzog (18.). Nicht zuletzt wegen der spielerischen Überlegenheit lag die Tatsache, dass Tolga Tuna nur durch ein Foul zu bremsen war, in der Luft. Christopher Hock verwandelte den fälligen Elfer zum 1:0 (22.). Florian Hornig glänzte als Vorbereiter. Der Stürmer bediente Sprengling vor dem 2:0 (27.), legte für Sigl beim 3:0 (31.) ab. Der Kapitän besorgte auch das 4:0 (45.+1), so dass nur echte Mechtersheimer die Treffer erzielten. Bei aller Euphorie: „Das war ein sehr großer Schritt. Aber sicher dürfen wir noch nicht sein“, sagte Milenkovic (26). (mbx)

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