Speyer/Rom Auf ein Selfie mit dem Papst: Jugendchöre der Dommusik in Rom
„Alle jugendlichen Sängerinnen und Sänger der Chöre am Dom sollen im Laufe ihrer Chorzeit wenigstens einmal in Rom gewesen sein!“, erläutert Domkapellmeister Markus Melchiori, der mit seinen Kollegen Domkantor Joachim Weller und Dommusik-Assistent, Frederic Beaupoil, für die musikalische Leitung der Reise verantwortlich war. „Wenn man unseren christlichen Glauben besser verstehen möchte, sollte man dahin gehen wo alles angefangen hat!“, so Domkapitular Peter Schappert, der die Gruppe als Geistlicher seitens des Domkapitels begleitete.
Die Chöre flogen in zwei Gruppen von Frankfurt aus nach Rom und machten nach der Landung unmittelbar einen ersten Stopp am Grab des Apostels Paulus in dessen Grabkirche „St. Paul vor den Mauern“. Am Mittwochmorgen wurden alle Kinder und Jugendliche sehr früh geweckt, um bereits gegen 7 Uhr am Petersplatz zu sein: ein erster Höhepunkt der Reise war die Teilnahme an der Generalaudienz von Papst Franziskus gemeinsam mit vielen tausend Menschen bei strahlendem Sonnenschein. Hier durften die Chöre, die unmittelbar im Rücken des Kirchenoberhaupts platziert waren, im Vorfeld der Audienz vor den anwesenden Gläubigen aus aller Welt ihre Stimmen erschallen lassen. Nach Abschluss der Audienz kam es dann zu einer sehr herzlichen und erfrischend lockeren Begegnung der Kinder mit dem Papst. Hände wurden geschüttelt, Selfies gemacht und kurze Gespräche geführt. Für alle Teilnehmenden ein sehr eindrückliches und nachhaltiges Erlebnis!
Das antike Rom fehlte nicht
Nach einem stärkenden Mittagessen führte Domkapitular Schappert die Gruppe durch die Peterskirche und erläuterte Bauwerk und Kunstschätze. Am Festtag Christi Himmelfahrt unternahmen die Chorgruppen einen Spaziergang zu den päpstlichen Basiliken Santa Maria Maggiore und San Giovanni in Laterano, der eigentlichen Bischofskirche von Rom.
Das Kolosseum und das Forum Romanum durften nicht fehlen. Nach ein wenig Freizeit rund um die Piazza Navona, gestalteten die Sängerinnen und Sänger den Festtagsgottesdienst in der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell„ Anima unter anderem mit der „Missa secunda“ von Hans Leo Hassler und der Motette „Jubilate Deo“ von Orlando di Lasso.
Am Freitagvormittag stand eine weitere Stadtführung in Kleingruppen mit den touristischen Glanzlichtern Trevibrunnen, Pantheon, spanische Treppe und anderen mehr an. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Bevor es zurück in die Unterkunft ging, gab es für alle ein Eis, das der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann „seinen“ Chören spendierte. Am Abend wurde in dem Chorsaal des Gästehauses fleißig für das anstehende Konzert am Samstagnachmittag in der Basilika San Ignatio geprobt, ebenso wie am Samstagvormittag.
In dem festlichen Konzert präsentierten sich die Jugendchöre der Dommusik glänzend einem vielhundert köpfigen internationalen Publikum mit einem Querschnitt ihres Repertoires. Angefangen vom gregorianischen Choral über Werke der Renaissance sangen der Mädchenchor und die Domsingknaben auch Werke der Romantik und der Gegenwart. Der letzte Abend schloss mit einem gemeinsamen Pizza-Essen ab.
Beeindruckende Chorreise
Am Abreisetag besuchte die jugendliche Gruppe noch eine altertümliche, frühchristliche Begräbnisstätte: die Domitilla-Katakombe. Der dortige Wallfahrts-Direktor Manfred Wendel (ein Nachfahre des früheren Speyerer Bischofs Joseph Kardinal Wendel) wusste die Jugendlichen sofort zu begeistern und mitzureißen. Nach der Besichtigung der Grablege wurde in der dortigen Kirche der Abschlussgottesdienst mit Domkapitular Peter Schappert gefeiert, bevor die erste Gruppe direkt zum Flughafen fuhr