Meinung Anstieg der Gewalt – ein unheimlicher Trend

Ein Baustein der deutschen Migrationspolitik: Kontrolle an einem deutsch-polnischen Grenzübergang.
Ein Baustein der deutschen Migrationspolitik: Kontrolle an einem deutsch-polnischen Grenzübergang.

Es ist gut, dass die Innenministerin nicht den Versuch unternommen hat, die deprimierenden Zahlen der Kriminalitätsstatik schönzureden.

In den Jahren der Corona-Pandemie malte die polizeiliche Kriminalitätsstatistik ein trügerisches Bild: In einigen Segmenten war die Anzahl der Fälle rückläufig, etwa bei den Wohnungseinbrüchen oder bei der Kinder- und Jugendkriminalität. Es gab schlichtweg weniger „Tatgelegenheiten“, wie es amtlich heißt. Seit die Menschen wieder häufiger aufeinandertreffen, nimmt auch die Anzahl der Konflikte zu, es gibt mehr Raub, mehr Körperverletzung, mehr Diebstahl.

Diskussion über Ausländerkriminalität

Und die Anzahl der Tatverdächtigen ohne deutschen Pass ist deutlich gewachsen – parallel zum Anstieg der Anzahl der Zugewanderten. Gerade Letzteres hat eine politische Diskussion ausgelöst, die nichts Gutes verheißt. Eine Debatte über diesen Befund zu führen, ist sicherlich geboten. Und es ist gut, dass Innenministerin Nancy Faeser (SPD) nicht den Fehler begeht, durch Schönreden diese Diskussion den Populisten zu überlassen.

Es gibt viele Ursachen

Es ist nicht verwerflich, über die Grenzen der Integrationsbemühungen der deutschen Gesellschaft nachzudenken. Doch der Schluss, Deutschland importiere Kriminalität in großem Stil, ist von äußerster Schlichtheit. Die Kriminalitätsentwicklung lässt sich nie allein auf eine einzige Entwicklung zurückführen. Die Ursachen liegen in den vielen Krisen, denen Menschen ausgesetzt sind. Dazu gehören wirtschaftliche Probleme, mangelnde Bildung, Gewalterfahrungen oder die Folgen der Corona-Pandemie.

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