Meinung Wendepunkt im Nahen Osten

 Das israelische Luftabwehrsystem «Iron Dome» feuert, um vom Iran abgefeuerte Raketen abzufangen.
Das israelische Luftabwehrsystem »Iron Dome« feuert, um vom Iran abgefeuerte Raketen abzufangen.

Mit dem direkten Angriff Irans auf Israel steigt in der Region die Gefahr eines Flächenbrands. Auch Europa bleibt von diesem Konflikt nicht unberührt.

Es war eine Attacke mit Ansage. Seit Tagen gab es insbesondere aus den USA Warnungen, dass ein iranischer Angriff auf Israel unmittelbar bevorstehe. Gleichwohl bedeutet der massive Angriff auf Israel mit hunderten Raketen und Drohnen eine weitere Eskalation, viele Beobachter sprechen gar von einem Wendepunkt in diesem Konflikt. Denn zum ersten Mal greift Teheran offen und direkt israelisches Staatsgebiet an.

Politische Folgen noch nicht absehbar

Das Ausmaß der Zerstörung hält sich, nach dem, was bisher bekannt ist, in Grenzen. Die politischen Folgen sind hingegen derzeit noch nicht absehbar und auch ein gutes Stück weit unkalkulierbar. Die Gefahr eines regionalen Flächenbrands ist mit diesen Angriffen auf jeden Fall spürbar gewachsen. Die Frage ist, wie weit die Machthaber in Teheran noch bereit sind zu gehen – und welche der in diesen Konflikt involvierten Mächte mit Appellen zur Mäßigung noch bei den Ayatollahs Gehör finden. Auch Israel wird diese Attacke auf sein Staatsgebiet nicht unbeantwortet lassen.

Mit dieser weiteren Eskalation des Konflikts steigt zudem die Gefahr von Terroranschlägen islamistischer Gruppen – auch in Europa. Zugleich ist niemand in Sicht, der in der Lage wäre, entscheidend zur Beilegung oder zumindest Befriedung dieses Konflikts beizutragen. Die Welt ist an diesem Wochenende wieder ein Stück weit unsicherer geworden.

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