Sport Amin Younes als tragischer Held

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HEIDENHEIM. Der 1. FC Kaiserslautern bleibt in der Fremde sieglos. Gestern Abend gab’s ein am Ende leistungsgerechtes 1:1 (0:0) beim kampfstarken Zweitliga-Neuling 1. FC Heidenheim. Wie schon in Sandhausen, Aalen und Fürth brachten die Roten Teufel eine Führung nicht über die Ziellinie. Clever geht anders.

„Das war ein Déjà-vu-Erlebnis. Wir gehen zu einem günstigen Zeitpunkt in Führung und müssen das auch mal verwalten“, meinte der starke FCK-Innenverteidiger Willi Orban enttäuscht. So folgte einem Heimsieg erneut kein Auswärtsdreier. „Never change a winning team“, sagte sich FCK-Trainer Kosta Runjaic und setzte die gleiche Elf wie vor 14 Tagen bei der Heim-Gala gegen den KSC in den Startblock. Auf der Bank fehlte Philipp Hofmann. „Eine erzieherische Maßnahme“ sieht Runjaic in der einmaligen Verbannung des Sturmtanks. Der U21-Nationalspieler hat offenbar gegen den internen Verhaltenskodex verstoßen. Die gestern zum dritten Mal ausverkaufte Voith-Arena ist zur Festung geworden. Hier haben die Skalpjäger von der Schwäbischen Alb den 1. FC Nürnberg (3:0) und den VfL Bochum (5:0) aus dem Stadion geschossen. Nach halbstündiger Anlaufzeit zeigten die Heidenheimer, warum. Zunächst ging für sie nach vorne fast nichts, dann trug Marc Schnatterer mit zwei Freistößen erstmals Gefahr vor das Lauterer Tor. Das verließ Tobias Sippel in der 34. Minute unfreiwillig, rettete bei einem Konter in der Not, aus rund 45 Metern verfehlte FCH-Kapitän Schnatterer das verwaiste Gehäuse nur knapp. Zu diesem Zeitpunkt hätte der FCK klar führen müssen. Tat er aber wieder nicht. Nach einem feinen Spielzug traf Ruben Jenssen. Fifa-Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Abseits (3.). Eine Fehlentscheidung, wie das TV-Bild bewies. „Schade für mich und die Mannschaft“, haderte Jenssen. Vier Minuten später rutschte Philipp Heise aus, Kevin Stöger schnappte sich die Kugel, bediente Alexander Ring, aber Kevin Kraus rettete. In der 22. Minute die größte von vier Lauterer Chancen vor der Pause: Jenssen, am linken Flügel ganz stark gestartet, servierte eine wunderbare Flanke auf Srdjan Lakic, der stieg hoch, den Kopfball aber parierte der Heidenheimer Keeper Jan Zimmermann. Den Ball, frei vier Meter vor dem Tor, muss der einsatzfreudige Lauterer Kapitän einfach reinmachen! In der Phase kam’s zum Stilbruch bei den bis dahin so kombinationsfreudigen Roten Teufeln, die mit ihrem schnellen Direktpassspiel überzeugten. Stöger und auch Ring verloren sich in zu viele Soli. Dazu kam ein Links-Rechts-Gefälle. Michael Schulze agierte rechts unglücklich und sah nicht nur gegen Schnatterer schlecht aus. Dazu kamen einige merkwürdige Entscheidungen von Fifa-Schiedsrichter Brych. Die Gelbe Karte gegen Markus Karl war unberechtigt, denn der Abräumer hatte im Duell mit Robert Leipertz den Ball gespielt. Bitter für Karl; es war die fünfte Gelbe. Nach dem Seitenwechsel war der FCH auf Augenhöhe, verpasste durch Mathias Wittek (71.) knapp das 1:0, geriet aber in der 77. Minute durch den eingewechselten Amin Younes nach Vorarbeit von Marcel Gaus in Rückstand. 120 Sekunden später nach einem Fehlpass von Younes demonstrierte Schnatterer nach Janzer-Pass mit einem tollen Schlenzer Extraklasse: 1:1 (79.). „Einfach ärgerlich. Ich habe den Ball nicht richtig erwischt, hätte das Ding sauberer spielen müssen“, konstatierte Younes, der mit Tor und Fehler zu einem der Hauptdarsteller des kurzweiligen Fußballabends wurde. „Wir sind eine Mannschaft, die nie aufgibt“, meinte Heidenheims Held Schnatterer. Was der beherzte Aufsteiger gestern Abend wieder bewiesen hat.

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An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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