Kaiserslautern Mieves äußert sich nach Gewalttat in Dresden

Matthias Mieves
Matthias Mieves

„Mir ist bei uns sowas – zum Glück – noch nicht einmal annähernd passiert“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Mieves im Redaktionsgespräch im Hinblick auf die Attacke gegen den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden. Der war am Freitagabend beim Plakatieren angegriffen und schwer verletzt worden. Mieves sei weder in der Pfalz noch in Berlin jemals bedroht worden. „Klar wird auch mal lautstark diskutiert“, räumt er ein, „aber grundsätzlich würde ich sagen, dass es mit der Höflichkeit mir gegenüber gut funktioniert. Zumindest im persönlichen Kontakt.“ Anders sehe das nämlich in den Sozialen Medien aus: Instagram sei vergleichsweise okay, Kommentare auf Facebook seien dagegen oft schlimm. „Aber am Schlimmsten ist TikTok.“ Beschimpfungen seien dort an der Tagesordnung. Mieves: „Natürlich darf der Bürger kritisch sein. Solange eine Anfrage an mich ohne Hass, Diskriminierung und Hetze auskommt, bin ich sehr bemüht, alle Nachrichten persönlich zu beantworten.“ Mieves warnt allerdings davor, die Verrohung der Gesellschaft nur in Ostdeutschland zu verorten, überall sei eine Steigerung der Gewaltbereitschaft zu bemerken, verbal wie körperlich: „Bei uns gibt’s immerhin noch ein Grundmaß an gutem Umgang.“ Von der Gewalttat in Dresden will sich Mieves nicht abschrecken lassen und beispielsweise seine Haustürbesuche fortführen. Denn auf keine andere Art und Weise lasse sich ehrlicheres Feedback von den Bürgern erhalten, als bei einem Besuch bei ihnen zu Hause.

x