Vor der Wahl Landratskandidat Nicolas Schwarz: „Wollen eine Alternative anbieten“

Nicolas Schwarz.
Nicolas Schwarz.

Mit einer „Dönerpreisbremse“ wirbt die PARTEI um Wähler. Landratskandidat Nicolas Schwarz will dabei vor allem junge Menschen gewinnen.

Für viele Kreisbürger überraschend ist auch Nicolas Schwarz als Landratskandidat für die PARTEI im Rennen. Der 27-Jährige ist in Rülzheim geboren und lebt heute in Neupotz. Als Industriekaufmann arbeitet er bei einem IT-Unternehmen im Bereich der VR-Gruppe im Badischen. In seiner Freizeit schreibt er gerade ein Buch, wandert und fährt Fahrrad – und ist politisch aktiv.

Seine politische Heimat sei schon immer die PARTEI gewesen, sagt Schwarz im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Ich bin mit der Diskussionskultur nicht einverstanden.“ Der Umgang der Parteien miteinander sei nicht seriös, „vieles wird versprochen, aber nicht gehalten“. Von sich selbst sagt Schwarz: „Ich handle gerne und lerne gerne durch das Handeln dazu.“

Die „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“ wurde 2004 von Redakteuren der Satire-Zeitschrift Titanic gegründet. 2014 wurde der Bundesvorsitzende Martin Sonneborn erstmals in das Europäische Parlament gewählt, im Jahr 2019 dann erneut. Bei der Bundestagswahl 2021 erhielt die PARTEI 1,2 Prozent der Erststimmen.

Komplette Neugründung

Im Landkreis gibt es einen komplett neuen Verband. Die Neugründung sei im Dezember 2023 erfolgt. Derzeit habe man im Kreis drei Mitglieder, im Bereich Landau bis zu zehn. „Da mischen wir bei der Landratswahl gerne mit“. Seine Motivation: „Wir wollen die Bevölkerung wachrütteln.“ Man wolle eine attraktive Position für diejenigen schaffen, die ihren Protest äußern wollen und damit eine Alternative bieten.

Die Forderungen der PARTEI? „Um der Inflation entgegenzuwirken, fordern wir auf der Stelle verschiedene Preisbremsen im Kreis Germersheim. Eispreisbremse: 1 Euro,

Bierpreisbremse: 2 Euro, Dönerpreisbremse: 3 Euro.“ Oder „Bau der zweiten Rheinbrücke mit Einbahnstraßenregelung von Baden in die Pfalz, um schneller von der schlechten Rheinseite auf die gute Rheinseite zu kommen.“ Das Wahlprogramm der PARTEI unterscheidet sich also deutlich von den Programmen der politischen Mitbewerber. Auch wenn es „satirische Untertöne“ gebe, so betont Nicolas Schwarz doch, dass „wir durchaus meinen, was wir sagen“.

Ein Ziel: „Wir hoffen, junge Menschen anzusprechen“, sagt Schwarz. Diese fühlten sich vielleicht durch seine Partei „etwas abgeholter“. Dazu sollen auch Vorschläge wie das „Bürokratiebeschleunigungsgesetz im Kreis Germersheim“ beitragen – „damit die Vorgänge nicht erst bei unseren Urenkeln fertiggestellt werden.“

Die schon erschienen Porträts von Landratskandidaten finden Sie unter diesen Links: Martin Brandl (CDU), Ziya Yüksel (SPD), Bernd Schattner (AfD) und Barbara Christina Merz (Grüne).

Termin

Podiumsdiskussion mit den Landratskandidaten am Mittwoch, 15. Mai, 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr), Festhalle Wörth

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