Otterberg Otterberger Markt „Garten – Kunst – Genuss“ lockt viele Besucher an

Teuflische Kunst am Fuße der Abteikirche.
Teuflische Kunst am Fuße der Abteikirche.

Schönes, Außergewöhnliches, Grünes, Kunst und Leckereien: Beim Otterberger Markt „Garten – Kunst – Genuss“ war am Sonntag für jeden was dabei. Die Abteikirche krönte das gut besuchte Ereignis mit Glockengeläut.

Durch die kleinen Gassen der Otterberger Altstadt weht ein Hauch von Vielfalt. Da sind es die an den Ständen aufgereihten Kräuter. Dort verlockt Fisch, dort Bratwurst oder duftendes Brot – allerlei kleine und größere Genuss- und Verkaufsstände präsentieren ihr Angebot. Beim Otterberger Forstamt wirbt ein Schild für frisches Wildfleisch – das es im Forstamt stets zu erwerben gibt. Beim Markt haben die Forstamtsmitarbeiter lediglich präparierte heimische Wildtiere dabei.

Einen kurzen Weg zu seinem Stand hatte auch das Otterberger Ehepaar Isolde und Hermann Schäfer: Da stehen neben weiterer handgefertigter Holzkunst handgedrechselte Muskatmühlen sowie Salz- und Pfeffermühlen mit sehenswertem Mahlwerk auf dem Holzkorpus. „Die Muskatmühlen sind fingerfreundlich“, bewirbt Isolde Schäfer lachend das Kunsthandwerk ihres Mannes.

Ganz praktisch zeigen sich auch die getöpferten Werke, die Hannelore Lutzi direkt am Mauerwerk der Abteikirche aufgebaut hat. Mal sind es Figuren, mal Schalen, mal einfach Hingucker, die hier zu sehen und zu erstehen sind. „Ich stelle zum ersten Mal aus“, sagt sie. Sie empfinde es als eine Ehre, an dieser schönen Stelle beim Otterberger Markt „Garten – Kunst – Genuss“ dabei sein zu dürfen. Bislang hat sie ihre Werke an Freunde verschenkt – statt Blumenstrauß.

Rühriger Arbeitskreis macht’s möglich

Einige der Besucher flanieren bepackt mit Körben voller Gartenpflanzen durch die Gassen. Andere haben handgemachte Kunst gekauft, die sich in einer bunten Vielfalt als Töpferware, Schnitzerei, Nähkunst und noch viel mehr anbietet. Besonderer Käse und nicht alltägliche Wurst sind ebenfalls bei einigen bereits in die Einkaufstaschen gewandert. So mancher Gast lässt sich noch nicht verleiten, geht erstmal gezielt in den Klostergarten, sucht möglicherweise nach Anregungen für das eigene Beet daheim. Passende Pflanzen gibt es dann ja auch auf dem Markt. Das Heimatmuseum zeigt sich ebenfalls anziehend. Wenn schon Otterberg besucht wird, dann zur Gänze.

Viele Aussteller und Verkäufer haben es nicht weit, etwa Gerda Marschall mit ihren Kräutern vom Münchschwanderhof Otterberg.
Viele Aussteller und Verkäufer haben es nicht weit, etwa Gerda Marschall mit ihren Kräutern vom Münchschwanderhof Otterberg.

Insgesamt sind in Otterbergs Altstadt und rund um die Abteikirche 68 Aussteller zu finden. „Wir haben mal mit 25 angefangen“, zeigt sich Elke Enders aus dem Organisationsteam des Vereins KulturArt Otterberg begeistert von der Entwicklung, die der Markt hingelegt hat. Am Sonntag ging schließlich die fünfte Auflage der vom Verein initiierten Veranstaltung über die Bühne.

Als spende die Glocke Beifall

Das kleine Team war seit Monaten sehr rührig. „Wir mussten sogar einigen Ausstellern absagen“, ist von Vereinsseite zu hören. Am sonntäglichen Markttag ist eine kleine aktive Gruppe seit 6 Uhr früh in den Gassen unterwegs, hält alle Stricke in der Hand, um Aussteller und Besucher perfekt zusammenzubringen.

„Das hier ist doch eine super Werbung für Otterberg“, findet Walter Eichler, der Vereinsvorsitzende. Es sei ein Gewinn für die kleine Stadt, in der sich am Sonntag viele Besucher von außerhalb auf dem Markt tummeln. Sie werden sicher einiges daheim zu berichten haben. Vielleicht geben sie ja auch die Bewunderung über die Kunstausstellung weiter, die im historischen Kleinod, dem Kapitelsaal, der bereits um das Jahr 1200 errichtet wurde, gezeigt wird. Wer kann so einen Veranstaltungsort schließlich noch anbieten?

„Das Konzert am Freitagabend im Kapitelsaal war grandios“, schwärmt Stadtbürgermeisterin Martina Stein vom Start der insgesamt drei Kunsttage des Vereins KulturArt, der eben in jenem Kapitelsaal erfolgte. Livemusik ganz unterschiedlicher Art gibt es beim sonntäglichen Markttag ebenfalls zu hören. Zwischendurch, ganz ohne Bestellung und großen Aufwand, lässt sich zudem das Läuten der Glocken aus dem Turm der ehrwürdigen Abteikirche hören. Es klingt fast so, als spende das Gebäude dem Treiben zu seinen Füßen Beifall.

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