Ludwigshafen „Merce Cunningham Forever“ begeistert im vollen Pfalzbau: visionär und hochaktuell

„Beach Birds“ von 1991 lädt dazu ein, das reine Sein zu genießen und sich von der puren Bewegung überraschen zu lassen – dabei g
»Beach Birds« von 1991 lädt dazu ein, das reine Sein zu genießen und sich von der puren Bewegung überraschen zu lassen – dabei gibt es noch viel mehr Interpretationsspielraum. Wie wäre es mit Schach?

Merce Cunningham war ein Pionier, der das Publikum zunächst verstörte, aber den Tanz wegweisend veränderte. Welch eine Chance, dieses Stück Tanzgeschichte mit „Beach Birds“ und „Biped“ hochkarätig verkörpert vom Ballet de Lyon im Ludwigshafener Pfalzbau zu erleben! Nicht nur wegen der Ästhetik, sondern auch weil der US-Amerikaner etwas Visionäres erdachte, das sich heute bewahrheitet.

Zeitzeugen erinnern sich, wie die frühen Stücke von Merce Cunningham während der 50er-Jahre in New Yorker Theatern Tumulte auslösten, weil die Zuschauer sie verabscheuten. Was sie sahen, war reine Bewegung, die nichts bedeuten sollte, die nichts erzählen wollte und noch nicht einmal zum Publikum hingewandt war, sondern alle Ausrichtungen im Raum gleich ernst nahm. Die Musik, komponiert vom Lebenspartner John Cage, plätscherte nebenher, und irgendwann war die Zeit abgelaufen und der Vorhang senkte sich. All das gilt auch noch für „Beach Birds“ (1991), obwohl es ein Spätwerk ist. Nur, dass es am Tanzabend „Merce Cunningham Forever“ des Ballet de Lyon vom Publikum im Pfalzbau ohne Tumulte und mit größtem Respekt aufgenommen wurde. Warum, lesen Sie hier in der Rezension.

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Den Trailer zu „Beach Birds“ finden Sie hier, den Trailer zu „Biped“ hier.

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