Speyer Bruckners Sinfonien auf der Orgel: „Kathedralklänge“ beginnen im Dom zu Speyer

Bei Bruckners Ankunft im Himmel gab es auch Orgelmusik, gespielt von niemand Geringerem als Johann Sebastian Bach. Zumindest sah
Bei Bruckners Ankunft im Himmel gab es auch Orgelmusik, gespielt von niemand Geringerem als Johann Sebastian Bach. Zumindest sah das Otto Böhler bei seinem Schattenbild so.

Die ersten „Kathedralklängen“ im Kultursommer Rheinland-Pfalz gab es vor 20 Jahren. Zum Bruckner-Jahr startet ein neuer Zyklus am 4. Mai.

Vor 20 Jahren gab es im Kultursommer Rheinland-Pfalz zum ersten Mal die „Kathedralklänge“ in den Domen des Bundeslandes in Trier, Mainz, Worms und Speyer. 2007 und 2012 liefen weitere gemeinsame Projekte, ehe von 2014 bis 2017 dann die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz aus Ludwigshafen unter ihrem damaligen Generalmusikdirektor Karl-Heinz Steffens in den vier großen Kirchen die neun nummerierten Sinfonien Anton Bruckners aufführte. Auftakt und Schluss waren hier in der Pfalz, im Speyerer Dom.

Nun im Bruckner-Jahr 2024 zum 200. Geburtstag des Meisters gibt es wieder „Kathedralklänge“ zu Ehren von Anton Bruckner – und wieder mit den Sinfonien Nr. 1 bis 9. Doch diesmal werden diese im Laufe eines Jahres in den Orgelfassungen von Eberhard Klotz aufgeführt.

Die Sechste zum Auftakt

Fünf Konzerte der Reihe sind in Speyer im Dom zu erleben, darunter das Eröffnungskonzert der „Kathedralklänge“ am Samstag, 4. Mai. Dabei gibt es eine höchst erfreuliche Wiederbegegnung mit dem Organisten Jean-Baptiste Monnot aus Rouen, der vergangenen Juli ein sagenhaftes Konzert im Dom spielte und auf seiner Reiseorgel am folgenden Tag im Technik-Museum zu dem Stummfilm „Nosferatu“ improvisierte. Jean-Baptiste Monnot widmet sich diesmal der sechste Sinfonie in A-Dur. Am 8. Juni ist der Organist Andrea Pedrazzini aus Locarno mit der Ersten in c-moll in der „Linzer Fassung“ zu hören. Am 10. August spielt Christian von Blohn aus St. Ingbert die Siebente in E-Dur. Am 31. August folgt Thilo Muster, Organist am Münster in Basel, mit der Neunten in d-moll. Am Donnerstag, 31. Oktober, beschließt Matthias Maierhofer aus Freiburg mit der dritten Sinfonie in d-moll die „Kathedralklänge“ in Speyer.

In den anderen Konzerten spielt am 28. Mai in Trier Bernadetta Šunavská, Bratislava, die Vierte, am 18. Juni Hansjörg Albrecht aus München in Mainz die Achte, am 17. September Sarah Kim aus Paris die Zweite und am 8. Oktober in Trier Alexander Kuhlo aus München die Fünfte. Am 8. September geben in Worms die St. Florianer Sängerknaben ein Konzert in der Reihe, die Orgel spielt hier Klaus Sonnleitner, Stiftsorganist in St. Florian. Dabei erklingen dann originale Orgelwerke von Bruckner.

Improvisationen nach Bruckner

Kein „Kathedralklang“, sondern ein Konzert im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer, ist am Freitag, 27. September, 19.30 Uhr, der Auftritt von Gereon Krahforst, Abteiorganist in Maria Laach. Er improvisiert im Stile Anton Bruckners.

Bruckner war ja zu seinen Lebzeiten als Orgelimprovisator europaweit gefeiert. Geschrieben hat er nur wenige kleinere Orgelwerke. Doch dass die Klangwelt der Orgel in seinen Sinfonien ihre Spuren hinterlassen hat, ist unüberhörbar.

Termine

Beginn der Konzerte ist jeweils um 19.30 Uhr. Zuvor gibt es eine Einführung im Gespräch mit dem Organisten ab 18.45 Uhr. Karten in der Dom-Info, direkt hier im RHEINPFALZ Ticket Service . Mehr Infos unter www.dommusik-speyer.de, www.kathedralklaenge.de.

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